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Das bemerkenswerte Projekt begann mit dem Ausruf der Kundin: "Sie werden nie erraten, was ich getan habe!" Sie hatte ein grosses Grundstück am Wasser erworben, auf dem sich ein berühmter unterirdischer Weinkeller mit einem Tunnel zum Ufer befand. Die Architekten hatten bereits zuvor ein Haus für den vorherigen Eigentümer entworfen, das nicht realisiert wurde. Diese Vertrautheit mit dem Gelände sowie der Wunsch der Kundin nach einem direkten Zugang vom neuen Haus zum Weinkeller bestimmten den Standort des Gebäudes auf der Klippe über dem Meer.

Die Aussicht von dieser Lage war zwar atemberaubend, jedoch nach Süden ausgerichtet – eine erhebliche Herausforderung für die Planung. Diese wurde durch eine enorme thermische Speichermasse im Inneren des Hauses gemeistert, ergänzt durch einen nach Westen ausgerichteten Innenhof mit vollständig verglaster Umrandung. Die Architekten versahen Boden, Wände und Decken mit hochwertiger Isolierung, installierten eine durchgehende thermische Trennschicht entlang des Innenbereichs und schlossen den Unterboden vollständig. Zusätzlich wurde ein Solar-/Batteriespeichersystem in kommerziellem Umfang sowie ein geothermisches System zur Warmwasserbereitung und Belüftung eingebaut.

Obwohl das Projekt von kommerziellem Ausmass ist, wurde besonderer Wert auf Behaglichkeit gelegt. Der Grundriss wurde als Anordnung mehrerer Pavillons mit niedrigeren Verbindungsdächern konzipiert. Jeder Pavillon erfüllt eine bestimmte Funktion: Wohnen, Schlafen, Garage oder Erholung. Die einzelnen Bereiche können vom Rest des Hauses abgetrennt werden, sodass nicht genutzte Teile des Gebäudes abgeschaltet werden können.

Besonders wichtig ist, dass die zurückhaltende Materialauswahl – alle Materialien mussten feuerfest sein – und das niedrige Gebäudeprofil eine Architektur schaffen, die sich harmonisch in die Landschaft einfügt. Das Projekt entstand in enger Zusammenarbeit zwischen Architekten, Bauunternehmen, Projektleitung und der Kundin.