Casa G

Das Gefühl von zurückhaltendem Minimalismus lässt den Besuch von Casa G in Norditalien zu einem wirklich entspannenden Erlebnis werden. Der in Sondrio ansässige italienische Architekt Alfredo Vanotti wollte einen Raum mit ruhiger Atmosphäre schaffen, der eine Verbindung zur Aussenwelt schafft – wie eine «bewohnte Terrasse», sagt er. 

Als der Bauherr mit der Bitte auf ihn zukam, in einer historischen Stadt auf der rätischen Seite der Alpen an einem wunderschönen Ort inmitten von Weinbergen ein Haus zu entwerfen, war der Architekt sofort begeistert. Im Briefing wurde ein Haus beschrieben, das «clean, einfach und entspannend» sein sollte. Vanotti war von der Idee begeistert und orientierte sich an der modernen Architektur und den nahen Bergen (insbesondere den weiten Aussichten auf die Bergamasker Alpen).

Durch die grossen Glasflächen und die Positionierung des Bauwerks als Fortführung des langgestreckten Grundstücks, dessen lange Seite auf die nahen Hügel und die fernen Berge blickt, schuf der Architekt ein Haus, das die Sonne zu jeder Jahreszeit einfängt. Ein 35 Meter langer Infinity-Pool verläuft parallel zur schlichten, orthogonalen und niedrigen Form des Hauses und spiegelt die Umgebung wider, während er gleichzeitig die ätherische Linearität des Gebäudes unterstreicht.

Das Gebäude, das grösstenteils aus nacktem Beton und Glas errichtet wurde, verfügt über Sky-Frame-Fenster. Dabei handelt es sich um ein ausgeklügeltes Schweizer System aus rahmenlosen Schiebefenstern mit einer eindrucksvollen Spannweite von 35 Metern, die den Blick auf das Wasser vom gesamten Wohnzimmer aus zulassen. Dies betont auf clevere Art und Weise das allgemeine Designgefühl von Klarheit und Einfachheit.

«Das Ergebnis ist ein fast unsichtbares Zuhause, das sich in die Landschaft einfügt und in dem man die Ruhe geniessen kann», sagt Vanotti.